-------- Original-Nachricht -------- Betreff: [WI] Call for Papers: "Das personalisierte Anwendungssystem" auf der Informatik 2013 Datum: Mon, 18 Mar 2013 22:15:43 +0100 Von: Tillman Swinke tillman.swinke@fh-worms.de An: wi@lists.uni-karlsruhe.de
# Mehrfachempfang bitten wir zu entschuldigen #
Im Rahmen der *INFORMATIK2013* (16.-20. September 2013 in Koblenz) am 17.9. bieten wir einen Tagesworkshop an und laden zum Einreichen von Beiträgen bis zum 22.4.2013 ein. Das Thema lautet:
*“Das personalisierte Anwendungssystem – Wie individuelle Nutzerprofile den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IuKT) in Privat- und Berufsleben vereinfachen”*
Ziel des Workshops ist die Förderung des Dialogs zwischen den Anwendern und Architekten von adaptiven Anwendungssystemen aus Forschung, Entwicklung und Industrie über ein Thema, das nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene von stetig wachsender Bedeutung ist. Die Beiträge sollen den Stand der Forschung und die Umsetzung der Konzepte aufzeigen. In der gemeinsamen Diskussion werden offene Fragen aufgeworfen, Bedarfe ermittelt und Anregungen für neue Forschungsfelder gegeben.
Beiträge müssen bis *22. April 2013* über das Konferenzsystem der Informatik 2013 eingereicht werden: https://www.conftool.pro/informatik2013/index.php?page=newPaper&form_con...
Die Entscheidung über die Annahme der Workshopbeiträge fällt bis zum 20. Mai 2013. Bis zum 1. Juli 2013 muss eine druckfähige Version vorliegen (Umfang 5 - max. 15 Seiten). Angenommene Beiträge werden in einem Tagungsband in der GI-Reihe „Lecture Notes in Informatics“ veröffentlicht. Es sind die LNI-Formatvorlagen der Gesellschaft für Informatik zu verwenden: http://www.gi.de/service/publikationen/autorenrichtlinien.html
Auskünfte erteilen die Organisatoren des Workshops: Elisabeth Heinemann (heinemann@fh-worms.de mailto:heinemann@fh-worms.de) und Tillman Swinke (swinke@fh-worms.de mailto:swinke@fh-worms.de).
Zur Workshop-Website: http://www.fh-worms.de/workshop
Zur pdf-Version des Call for Papers: http://campus.fh-worms.de/~swinke/workshop/docs/CfP_INFO2013_Workshop.pdf http://campus.fh-worms.de/%7Eswinke/workshop/docs/CfP_INFO2013_Workshop.pdf
*Mögliche Themenbereiche für Beiträge*
* Konzepte zur Erstellung und Adaptierung von Nutzerprofilen * Neue Ansätze für Adaptierung von Nutzerprofilen aufgrund von o Fragebögen, Interviews und Tests o Systeminternen Nutzungsdaten o Nutzer- und Nutzungskategorien * Automatisierbare Verfahren zur Nutzerprofilerstellung * Metadaten und Austauschformate für Nutzerprofile * Interaktion zwischen Nutzerprofilen * Recommender-Funktionen aufgrund von ähnlichen Nutzerprofilen * Verwendung von Nutzerprofilen im Zusammenhang mit o Demografischen Nutzergruppen (z.B.: „Silver Surfer“) o Barrierefreiheit o Lernumgebungen o Vertrieb o Entertainmentsoftware * Neue und moderne Ansätze im Bereich Erstellung und Einsatz von Nutzerprofilen * Neue physische Interaktionskonzepte * Neue Wahrnehmungsinteraktionskonzepte
Andere Themen aus diesem Umfeld können in Absprache mit den Workshop-Organisatoren gerne eingereicht werden.
*Beschreibung* Heute gehört es zum täglichen Aufgabenbereich vieler Arbeitnehmer komplexe sich rasant ändernde Systeme zu bedienen. Dies macht den Aufwand für jeden Mitarbeiter, sich in neue Software einarbeiten zu müssen, sehr hoch. Da immer mehr Nutzer immer mehr Systeme im betrieblichen als auch im privaten Umfeld nutzen wollen oder müssen, wird die Einarbeitungszeit zunehmend zu einem Problem. Dabei ist der historisch gewachsene Ansatz, dass der Nutzer sich in der Regel an ein nicht mehr veränderbares Anwendungssystem anpassen muss, wenig zeitgemäß.
Die manuelle Anpassung eines Anwendungssystems an einzelne Nutzer ist zwar möglich, vom Aufwand her aber nicht tragbar. Die automatisierte Anpassung eines Anwendungssystems stellt eine elegantere, jedoch auch deutlich komplexere Lösung dar. Um dem Nutzer intelligente Eingabevorschläge oder Auswahlvorgaben anzubieten, muss das Anwendungssystem Kenntnisse über den Nutzer, seine Aufgaben und sein Systemverhalten haben. Nur dann ist eine intelligente „Vorhersage“ und somit eine konkrete Hilfestellung möglich.
Neben den inhaltlichen Anpassungen muss jedoch auch über neue Interaktionskonzepte nachgedacht werden. Das betrifft nicht nur neue physische Interaktionskonzepte zwischen Mensch und Technologie wie zum Beispiel Touch-Oberflächen, sondern auch neue Ansätze von Wahrnehmungsinteraktionen. Oft lassen sich herkömmliche „Weiter“-Buttons komfortabel durch Umblätter-Effekte ersetzen. Ein falsch eingegebenes Passwort lässt sich durch einen Schütteleffekt der Eingabebox signalisieren. Die Wahrnehmungspsychologie spielt hierbei eine enorm wichtige Rolle.
Nutzerprofile sind eine Möglichkeit, solche personalisierten Informationen vorzuhalten, um Inhalt und Darstellung für jeden einzelnen Nutzer individuell einzustellen. Je nach Anwendungsgebiet, also z.B. Funktionsbereich oder Branche sind andere Faktoren wichtig. Auch die Aggregation von Informationen aus manuell erfassten Daten und solchen, die durch das System erzeugt wurden, ist komplex. Zwar gibt es in vielen Systemen Autorisierungs- oder auch Nutzerprofile, die meisten beschränken sich jedoch auf sehr rudimentäre Informationen wie Namen, Email, Passwort, usw. Facebook und andere Social Media Services beinhalten sehr viele persönliche Informationen, jedoch werden diese immer noch hauptsächlich für Werbezwecke verwendet und nicht für die Adaption von Nutzerprofilen. Zudem sind viele Nutzer unsicher, wer Zugriff auf diese Informationen hat oder wofür diese verwendet werden.
Zusätzlich können integrierte Regelwerke eine überprüfende oder warnende Rolle einnehmen und damit den Anwender im Idealfall vor eventuellen Fehlentscheidungen schützen. Gesetzliche und ethische Regelwerke könnten hierzu direkt in die Anwendungssysteme integriert werden.
Mit zusätzlichen Informationen, die in einem Nutzerprofil gespeichert werden, steigen natürlich neben den Möglichkeiten auch die Ansprüche an die Sicherheit.
Aus diesen Möglichkeiten ergeben sich unter anderem folgende Fragen:
* Wofür machen Anpassungen des Nutzerprofils Sinn? * Welche Faktoren sind für welche Branche/Aufgabengebiete/Nutzung wichtig? * Welche Erleichterungen / Hilfestellungen können durch welche Faktoren erzeugt werden? * Welche Daten müssen von Hand eingetragen und welche können vom System erzeugt werden? * Wie wirkt man einem anfänglichem Fehlen von systemgenerierten Daten entgegen (Cold Start Problem)? * Welche Anpassungen der Inhalte und deren Darstellung sind für welche Nutzergruppe sinnvoll? * Welche psychologischen Konzepte lassen sich verwenden? * Wie können zukünftige Nutzerprofile gegen unberechtigten Zugriff gesichert werden? * Welche Regelwerke sollten in Anwendungssysteme integriert werden? * Welche physischen Interaktionen können verwendet werden? * Welche Wahrnehmungskonzepte kommen zum tragen?
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Tillman Swinke Assistent im Fachbereich Informatik
Fachhochschule Worms Ehrenburger Str. 19 67549 Worms
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