Lieber Herr Kahr,

On 12.03.2021 15:31, Thomas Kahr wrote:

zu meiner Seminararbeit haette ich bitte einige Fragen:

In erster Linie habe ich eine Arbeit einer Ihrer Studenten aus dem Jahr 2014 gefunden (http://wi.wu.ac.at:8002/rgf/diplomarbeiten/Seminararbeiten/2014/20141225-Rei... http://wi.wu.ac.at:8002/rgf/diplomarbeiten/Seminararbeiten/2014/20141225-Reindorf-Rexxoid.pdf). Er hat sich damals eine Rexx Portierung auf Android genauer angesehen Rexxoid bzw. In weiterer Folge hat er dies dann auch

mit einer 2. Portierung verglichen. Apps im Google Play Store konnte ich dazu keine mehr finden aber ich konnte das Github Repository des Rexxoid Entwicklers (https://github.com/Jaxo/yaxx/tree/master/android https://github.com/Jaxo/yaxx/tree/master/android) finden.

Rexxoid stammt von einem sehr erfahrenen, begnadeten Franzosen, der einen klassischen Rexxinterpreter für Android geschrieben hat. Dabei hat er sich aber etwas überschätzt und konnte Rexxoid nie stabil bringen und hat sich (leider) während der Arbeit von Julian Reindorfer auf Fragen tot gestellt :(, was ich dem Franzosen bis heute krumm nehme!

Es ist gut, dass es Rexxoid in keinem Store mehr gibt, war (leider) ein Rohrkrepierer!

Soweit meine Recherche bisher. Meine Fragen waeren nun:

Was genau ist nun meine Aufgabe? Eine neue Portierung? Eine Portierung auf Basis der vorhandenen Rexxoid Portierung? Und wo liegen hier die Praeferenzen?

Ihre Aufgabe ist es, ooRexx auf Android zu portieren! Ich empfehle Ihnen, so, wie ich Ihnen in meiner direkten e-Mail bereits geschrieben habe, vorzugehen: zunächst das Erzeugen einer Debian/Ubuntu-Linuxversion von ooRexx einzuüben, da dieser Vorgang voll dokumentiert ist (Android läuft auf einer für Telefone angepassten Linuxversion). Sobald Sie dies selbst können, bedeutet dies, dass Sie alle benötigten Tools haben und ein erstes Erfolgserlebnis erfahren haben! :)

Das nächste ist, die Android-Entwicklungsumgebung kennenzulernen, die auf IntelliJ basiert, für das es sogar ein ooRexx-Plugin gibt! Dazu gehört auch, den Android-Emulator in Betrieb zu nehmen und herauszufinden, wie man Android-APKs auf das physische Gerät übertragen und testen kann!

Dann - und das habe ich Ihnen noch nicht kommuniziert - erhalten Sie von mir eine Bachelorarbeit von einem WU-Studierenden (Herr Engelbrechtsmüller), der eine ooRexx-Portierung schon einmal geschafft hat und die Probleme, die er vor vier Jahren lösen musste, dokumentiert. Dies macht aber erst Sinn, wenn Sie die beiden oberen Punkte erledigt haben.

Wichtig ist, dass Ihre Arbeit mit der open-source-Lizenz CPL 1.0 ausgestattet ist (Sie können auch mehrere Lizenzen für Ihre Änderungen parallel erteilen, wenn Sie möchten), da nur dann Ihre Portierung ins ooRexx-Projekt übernommen werden darf. Ad open-source-Lizenzen vgl. https://opensource.org/.

Wo koennte ich im Endeffekt die Grenze zur Bachelorarbeit festmachen? Quasi was soll ich als Seminararbeit machen und welchen Teil spare ich fuer die Bachelorarbeit auf?

Darüber haben wir ja noch gar nicht geredet! :)

Aber, die Abgrenzung ist kein Problem! Nachdem Sie im Rahmen der Seminararbeit die grundlegende Portierung geschafft haben, können Sie in der Bachelorarbeit den nächsten Schritt setzen und ooRexx-Nutshellbeispiele, die Android-spezifisch sind, erstellen. So gibt es z.B. Android-Infrastrukturen für GUI-Formulare, für Signale/Ereignisse, Schnittstellen, die man benötigt, um z.B. die GPS-Position, den Zugriff auf die Adressen, Termine, die Telefonfunktion etc. Dieser Abschnitt ist aufgrund der Recherchenotwendigkeiten aufwändig und rechtfertigt eine Bachelorarbeit, die ja 8 ECTS umfasst! Auch hier gilt, dass Ihre Arbeitsergebnisse zumindest unter die CPL 1.0-Lizenz gestellt werden, damit sie gegebenenfalls ins ooRexx-Projekt aufgenommen werden können. Da sollten wir am besten dann direkt kommunizieren, z.B. über einen ad hoc-Termin mit Hilfe von http://mett.jit.si.

Nachdem Android-Anwendungen meist in Java geschrieben werden, ist es denkbar, BSF4ooRexx zu portieren (das würde ich tun, wenn es Nutzen stiftet), sodass Sie dann es relativ einfach haben sollten, alle Android-Features in ooRexx einsetzbar zu machen (Android besitzt JNI, die binäre Schnittstelle zu Java, die ich aber erst ausprobieren und testen muss, nachdem der Java-Teil in Android noch einmal auf ein anderes System umgesetzt wird).

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Einstweilen konzentrieren Sie sich bitte auf die Erstellung des ooRexx-Interpreters unter Debian/Ubuntu-Linux plus Kennenlernen (z.B auch über Tutorials) der Android-Entwicklungsumgebung. Dann melden Sie sich bitte, damit ich Ihnen die Arbeit von Herrn Engelbrechtsmüller schicken kann. Nach dem Studium der Arbeit, besprechen wir dann die wirklich notwendigen Anpassungen an ooRexx-(Build-)Teilen (da hat sich mittlerweile in Android und ooRexx viel geändert).

Aber am besten, die weitere Kommunikation auf 1:1 umstellen, da die meisten im Seminar mit diesen Inhalten wohl wenig anfangen können.

Mit freundlichem Gruß

Prof. Dr. Rony G. Flatscher Department Wirtschaftsinformatik und Operations Management Institut für Wirtschaftsinformatik und Gesellschaft D2c 2.086 WU Wien Welthandelsplatz 1 A-1020 Wien/Vienna, Austria/Europe

http://www.wu.ac.at __________________________________________________________________________________